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Max Bill: Das absolute Augenmaß

Ein Schwerpunkt des Films beleuchtet die Etablierung der Designausbildung in Deutschland. Als Architekt und Rektor prägte Max Bill im Rahmen seiner Tätigkeit an der Hochschule für Gestaltung in Ulm zwischen 1951 und 1956 deren Ruf als international bedeutendes Vorbild sowohl für künftige Design-Studiengänge als auch für das Berufsbild des Designers. Die HfG Ulm war einer der ersten Stahlbeton-Skelett-Bauten Deutschlands mit großzügigen Werkstätten, Studentenwohnheim und Mensa. Der Innenausbau und auch die Möblierung waren auf den flexiblen Nutzen der Hochschule ausgelegt.
Der Film folgt streng chronologisch Max Bills Lebenslauf. Aussagekräftiges Archivmaterial und fachkundige Analysen seines Oeuvres wechseln sich ab mit Erzählungen aus seinem Privatleben, wie es Bills Witwe Angela Thomas erinnert.
Großer Erfolg und zahlreiche Rückschläge lagen in Max Bills Leben eng beieinander. Besonders aus den tragischen Momenten schien Max Bill auch eine Kraft zu ziehen, die er in kreative Energie umzuwandeln verstand. Am Bauhaus verlor er bei einem Zusammenstoß mit einem Trapezkünstler die Hälfte seiner Zähne. Daraufhin entstand das Bild Siamesische Zwillingsakrobaten. Als ihm 1977 wegen eines Tumors ein Auge entfernt werden musste, entwarf er schon am Tag nach der Operation im Krankenbett die Grafikreihe seven twins. Der Regisseur betont jedoch niemals das dramatische Moment, sondern wahrt eine sachliche Distanz zum Geschehen und bindet dieses in einen übergeordneten Kontext ein.
Großer Erfolg und zahlreiche Rückschläge lagen in Max Bills Leben eng beieinander. Besonders aus den tragischen Momenten schien Max Bill auch eine Kraft zu ziehen, die er in kreative Energie umzuwandeln verstand. Am Bauhaus verlor er bei einem Zusammenstoß mit einem Trapezkünstler die Hälfte seiner Zähne. Daraufhin entstand das Bild Siamesische Zwillingsakrobaten. Als ihm 1977 wegen eines Tumors ein Auge entfernt werden musste, entwarf er schon am Tag nach der Operation im Krankenbett die Grafikreihe seven twins. Der Regisseur betont jedoch niemals das dramatische Moment, sondern wahrt eine sachliche Distanz zum Geschehen und bindet dieses in einen übergeordneten Kontext ein.
So bleibt dem Betrachter ein Spielraum für Interpretationen gerade dort, wo sich Zeitläufte und Lebenslinien konfliktreich überlagern. Im Jahr 1968 wurde die Ulmer Hochschule für Gestaltung vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger geschlossen. Seine Worte: »Für den Aufbau von etwas Neuem, bedarf es der Liquidierung des Alten« riefen Erinnerungen an düstere Zeiten wach. Filbinger selbst war ehemaliger Nazirichter. Max Bill, der sich Zeit seines Lebens antifaschistisch engagierte, hat Filbinger für die Schliessung der Hochschule jedoch nie verantwortlich gemacht.
Fazit:
Dem Film gelingt es, komplexe Zusammenhänge auf verständliche Weise darzustellen und die große thematische Vielfalt im Leben von Max Bill in einen Erzählduktus einzubinden, der, ganz im Sinne Bills, die Schönheit der Reduktion beschwört. Peter Popp
Ein Film von Erich Schmid, Schweiz 2008, 85 Min. + Bonusmaterial, DVD, Farbe, Dolby Digital, PAL, deutsche Originalfassung, Untertitel: dt./engl./frz., Edition Salzgeber,
ISBN 4040592003313, € 24,99
Dem Film gelingt es, komplexe Zusammenhänge auf verständliche Weise darzustellen und die große thematische Vielfalt im Leben von Max Bill in einen Erzählduktus einzubinden, der, ganz im Sinne Bills, die Schönheit der Reduktion beschwört. Peter Popp
Ein Film von Erich Schmid, Schweiz 2008, 85 Min. + Bonusmaterial, DVD, Farbe, Dolby Digital, PAL, deutsche Originalfassung, Untertitel: dt./engl./frz., Edition Salzgeber,
ISBN 4040592003313, € 24,99
Als Architekt und Rektor prägte Max Bill im Rahmen seiner Tätigkeit an der Hochschule in Ulm deren Ruf als international bedeutendes Vorbild sowohl für künftige Design-Studiengänge als auch für das Berufsbild des Designers. Ein fundiert recherchierter Dokumentarfilm beleuchtet Leben und Werk des Schweizer Architekten, Künstlers und Designers Max Bill. DETAIL.de zeigt den Trailer.