26.07.2012 gfx3@detail.de

Mitten drin – Wohnen im Karolinenviertel Hamburg

Das Interesse an individuellem und großzügigem Wohnraum in innerstädtischer Lage zu moderaten Preisen ist ungebrochen. Die Anforderungen an die damit verbundene Architektur sind enorm hoch, da die restlichen, noch nicht bebauten urbanen Grundstücke häufig schwierige Randbedingungen aufweisen. Dies können Lärm- oder Geruchsbelästigungen durch Verkehrsinfrastruktur und angrenzende Nutzungen sein oder auch die in zahlreichen Fällen komplizierte Geometrie jener »Restflächen«. Dieser Herausforderung hat sich die Hansa Baugenossenschaft eG mit der Bebauung eines Grundstücks, das lange Zeit als nicht bebaubar galt, gestellt. Im Karolinenviertel in Hamburg-Sternschanze wurde im August 2011 ein Neubau mit 42 genossenschaftlichen Mietwohnungen inklusive einer Tief­garage mit 23 Stellplätzen realisiert. Die Abmessungen des Bauplatzes mit ca. 100 m Länge und einer Tiefe von nur 15 m waren diffizil. Seine Lage ist gekennzeichnet durch die unmittelbare Nachbarschaft zum »Fleischgroßmarkt Hamburg«, wo besonders in den frühen Morgenstunden durch Lieferverkehr sowie das Auf- und Abladen von Waren Lärm entsteht. Ferner ist das Grundstück dreiseitig von Nachbargebäuden eingefasst, sodass die natürliche Belichtung und Belüftung der Wohnungen
ausschließlich über die Südfassade, die gleichzeitig die Straßenfassade darstellt, realisierbar ist.

Die Hansa Baugenossenschaft eG, die als Bauherrin, Projektentwicklerin und Planerin verantwortlich zeichnet, entwickelte eine sechsgeschossige Bebauung als KfW-Effizienzhaus 55. Entstanden sind sind hier Wohnungen mit 2 – 5 Zimmern zwischen 57 und 153 m2, teilweise als Maisonette und als barrierefreie Wohnungen ausgebildet. Erweitert wurde der Wohnraum durch großzügige, private Außenbereiche in Form von 26 Balkonen und acht Dachterrassen, die eine komplette Verglasung erhielten. Unter Verwendung von gläsernen Brüstungselementen und einem ebenfalls gläsernen Schiebe-Dreh-System mit gerahmten Flügeln von Solarlux Aluminium Systeme GmbH konnten die Auflagen der Bauaufsichtsbehörde bezüglich des Schallschutzes eingehalten werden. Die raumhohe Verglasung aller Freiräume schützt die Mieter vor den Lärm-Emissionen des Fleischgroßmarkts und trägt gleichzeitig zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Balkonen und Terrassen bei: die geschlossenen Glaselemente erzeugen in den kühleren Über-gangszeiten im Frühjahr und Herbst eine geschützte und angenehme Aufenthaltsqualität, sodass der Freiraum zu einer wertvollen Raumerweiterung wird. Das gesamte Solarlux-System – Brüstung und bewegliche Verglasung – bietet im eingebauten Zustand eine Schallreduzierung um 27 dB. Die Belichtung der hinter den Freiflächen liegenden Räume wird nicht beeinträchtigt. Im Sommer lassen sich die Schiebe-Dreh-Systeme über ihre gesamte Breite öffnen, sodass der Freiraum-Charakter vollständig erhalten bleibt.
 
Auf einer Balkonbreite von ca. 5 m wurden je 6 Flügel montiert. Für die Tiefe der Balkone von ca. 1,40 m wurden zwei Flügel benötigt. Die lichte Höhe beträgt 2,50 m. Die Dachterrassen wurden über ihre gesamte Breite mit jeweils 8 Glaselementen ausgestattet. Das Schiebe-Dreh-System lässt sich dank leichter Handhabung zügig und bequem öffnen, sodass seine Flexibilität im alltäglichen Gebrauch überzeugt. Um eine Brandweiterleitung in benachbarte Abschnitte zu verhindern, wurden sieben Elemente als Stahlrahmen mit Aluminiumverkleidung und einem 12 mm starken Verbundsicherheitsglas (VSG) ausgestattet, die sich optisch nicht von den übrigen Elementen unterscheiden.

Foto: Bettina Meckel

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