31.05.2006

Musikakademie in Santiago de Compostela

Von weitem erscheint die Musikakademie als überdimensionaler Granitblock im Vista-Alegre-Park, nördlich des Zentrums der galizischen Pilgerstadt. Bei näherem Hinsehen zeigen sich horizontale Bänder aus dicken, rohen Steinplatten, rhythmisiert von unregelmäßig angeordneten Fensterscharten. Die grobe Struktur, die die Oberflächen belebt und das Licht auf den Fassaden fängt, ist nicht nur gestalterisch bedingt: Sie entsteht durch Bohrungen für das Herausbrechen der Blöcke im nahe gelegenen Steinbruch - als bleibendes und durch den Verzicht auf weitere Oberflächenbehandlung auch kostengünstiges Zeugnis der Herstellung. Im Inneren ist der massive Quader »entkernt«: Ausgehend von einer Achse durch das Gebäude, die den Baukörper als Eingangsportal bzw. offener Austritt nach außen hin gliedert, verbindet und belichtet ein vertikaler, teils verspringender und sich nach oben verjüngender Luftraum alle Geschosse. Im Tiefparterre öffnet er sich als Foyer ins Freie, als scheinbar leichter Sockel des ansonsten nahtlos in die Wiese gesetzten schweren Gebäudes ablesbar. Dasselbe Material wie außen bestimmt auch Wände und Böden dieser Erschließungsbereiche, hier allerdings mit glatten, gesägten Oberflächen.

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