// Check if the article Layout ?>
Revolution durch Konsum? Designausstellung in Berlin
In Berlin kommt man an ihm in diesem Sommer nicht vorbei: Der umtriebige Universalkünstler Friedrich von Borries, ausgebildeter Architekt, Designprofessor (Hochschule für Bildende Künste in Hamburg HfBK) und -unternehmer, Romanautor und Ausstellungskurator bringt im August 2013 gleich drei Projekte an den Start.
Datum: RLF, Eröffnung: 23. August 2013, 19 Uhr
Ort: St. Agnes, Alexandrinenstraße 119-120, 10969 Berlin-Kreuzberg
Datum: RLF, Eröffnung: 23. August 2013, 19 Uhr
Ort: St. Agnes, Alexandrinenstraße 119-120, 10969 Berlin-Kreuzberg
Da ist das gerade bei Gestalten erschienene Buch Weil Design die Welt verändert, das Borries gemeinsam mit Jesko Fezer herausgibt, letzterer ist ebenfalls Professor an der HfBK Hamburg und Inhaber der Themenbuchhandlung pro qm in Berlin-Mitte. Zweitens die Ausstellung Die Berliner Weltverbesserungsmaschine, eine Art stadtweite Kunst-Schnitzeljagd, deren Epizentrum am 22. August 2013 im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, in Berlin eröffnet wird.
„RLF ist ein Unternehmen, das den Kapitalismus mit den Mitteln des Kapitalismus überwinden will: Protest wird in Luxusprodukte und deren Konsum in einen revolutionären Akt überführt. Benannt ist RLF nach dem Diktum Theodor W. Adornos: Es gibt kein richtiges Leben im falschen. RLF tritt den Gegenbeweis an und zeigt, wie das richtige Leben im falschen möglich ist. Als Kernprodukt bietet das Unternehmen die Teilhabe an einer Bewegung an, die man durch den Erwerb und die Nutzung seiner Produkte zum Ausdruck bringen kann: Zehn Designobjekte dienen als Ausrüstung für den Widerstand, liefern Abzeichen zur Identifikation und Distinktion einer Gemeinschaft, die in Möglichkeitsräumen denkt und soziale Wirklichkeit hinterfragt. Das Design entstand nach den Entwürfen des Künstlers Mikael Mikael. Dieser schreibt den Luxusobjekten die explizite Botschaft Show you are not afraid ein. Mitunter durch Vergoldung des Materials wird ebendiese versiegelt; durch tatsächlichen Gebrauch wiederum tritt sie sichtbar zutage.
Und drittens gibt es „RLF – das Richtige Leben im Falschen“, einen Hybrid aus Unternehmens- und Kunstprojekt, das einen ganzen Kosmos strategischer Instrumente für Kommunikation und Vermarktung einsetzt: So knüpft Borries mit dem Buch „RLF“ an seinen ersten Roman „1WTC“ an und liefert damit den fiktiven Hintergrund für das Projekt. Zweitens wird am 23. August die Ausstellung „RLF“ in St. Agnes eröffnet: Die in den sechziger Jahren nach Plänen von Werner Düttmann errichtete Kirche in Berlin-Kreuzberg wird derzeit vom Architekten Arno Brandlhuber zum Ausstellungsraum für den Galeristen Johan König umgebaut und gilt aktuell als Szene-Hotspot in Berlin. Unlängst wurde hier die Ausstellung Public Works von OMA gezeigt. Drittens hat von Borries ein Designunternehmen mit dem Namen RLF gegründet, dessen Produkte in der Ausstellung gezeigt werden und die er unter anderem mit Hilfe der Website www.rlf-propaganda.com vermarkten will. Das Konzept dazu klingt so:
Die RLF-Produktpalette besteht aus Möbeln und Accessoires für den Wohn- und Essbereich (Sofa, Couchtisch, Teppich, Regal, Tapete sowie ein Esstisch mit Stühlen und ein Teeservice) und einer Mode-Kollektion (Turnschuhe und ein Overall). Neben Eigenproduktionen entstanden Produkte in Kooperation mit Markenherstellern wie Adidas, Artek, KPM Berlin, Nils Holger Moormann und der Tapetenfabrik Gebr. Rasch sowie namhaften Designern, darunter Konstantin Grcic, Axel Kufus oder Kostas Murkudis.“