Vom Erkunden der Grenzen der Norm: Thom Maynes skulpturale Zeichnungen

Grafik: Thom Mayne
Mayne, Mitbegründer des Southern California Institute of Architects (SCI-Arc), erhielt 2005 den Pritzker-Preis und war von 2009 bis 2016 Mitglied des Komitees für Kunst und Geisteswissenschaften von Präsident Obama.
1972 gründete er zusammen mit James Stafford das Büro Morphosis, das er bis heute leitet.
Mit ihren experimentellen Entwürfen möchte die südkalifornische Denkfabrik auf die sich stets verändernden sozialen, kulturellen, politischen und technologischen Bedingungen des modernen Lebens reagieren. Sie kombinieren in ihren Entwürfen verschiedene Materialien und Formen und realisieren so prägnante, ikonische Bauwerke wie z.B. das Universitätsgebäude der Cooper Union in New York, die Bill und Melinda Gates Hall für die Cornell University in Ithaca und nicht zuletzt die Hypo Alpe-Adria Bank in Klagenfurt.
Dieses stetige Erkunden der Grenzen der Norm dokumentiert die Ausstellung in der Tchoban Foundation. Die Kuratorinnen Kristin Feireiss und Elenija Bannan haben dafür eine Auswahl von Maynes persönlichen Skizzenbüchern, Serigrafien sowie Hand- und skulpturalen Zeichnungen aus den Jahren 1979 bis 2020 zusammengestellt. Neben Werken auf Papier illustrieren dreidimensionale Gemälde und Kombinationen aus Zeichnung (drawing) und Modell (model), sogenannte „Drawels“ die Experimente des Architekten mit Form und Materialität. Ergänzt wird die Schau mit Maynes visionärer Komposition, die er 1988 für die Ausstellung Berlin – Denkmal oder Denkmodell? geschaffen hat.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.