Tradition auf rotem Beton: AP House in Urbino
Foto: Ezio Manciucca
Drei Gebäude bilden nach historischem Vorbild einen modernen Weiler, eine kleine Wohnsiedlung aus wenigen Baukörpern. Das Grundstück in erhöhter Lage bietet in alle Richtungen pittoreske Ausblicke auf die weitgehend unbewohnte, hügelige Landschaft der Provinz Pesaro und Urbino.
Für die zwei Hauptgebäude dient eine Betonplatte von 38 x 20 m als Fundament. Aus der Fläche sind runde Formen ausgeschnitten, um knorrigen Olivenbäumen Platz zu bieten. Etwa 20 m entfernt steht auf einer künstlich aufgeschütteten Erhebung ein drittes, kleineres Haus. Die drei Baukörper folgen einem gemeinsamen Gestaltungsprinzip: Alle Fassaden bestehen aus grob behauenen Natursteinquadern, während die Fensterrahmen und Sonnenschutzlamellen aus Holz gefertigt sind. Dachrinnen und Abflussrohre sind äußerlich nicht sichtbar, um die Optik der rohen Materialien nicht zu stören.
Der Eingang befindet sich im Untergeschoss. Eine längliche Galerie verknüpft die beiden Hauptgebäude unterirdisch, sodass sie im Keller als Einheit wirken. Verschiedenste Nutzungen sind hier untergebracht: Die Garage, Technikräume, ein Heimkino und ein Fitnessraum mit Spabereich. Im Erdgeschoss weitet sich der Raum auf: Durch die großen Glasflächen verschwimmen optisch die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum. So entsteht ein direkter Dialog zwischen den Wohn- und Essbereichen und der natürlichen Umgebung.
Das Obergeschoss beinhaltet die Schlafräume: Neben einem großen Appartement für die Hausbesitzer enthält es zwei Gästezimmer mit Doppelbetten. Die edle Innenarchitektur ist reduziert auf Sichtbetonwände und Möbel aus Walnussholz, allesamt gestaltet von den Architekten.
Das kleine dritte Haus beinhaltet Lagerräume für Gartenmöbel im Keller und einen Grillbereich im Erdgeschoss. Außer Sichtweite der Wohnhäuser sind Photovoltaikanlagen installiert, die das Ensemble mit dem nötigen Strom versorgen.