20.05.2012 gfx3@detail.de

Umbau zur größten Jugendherberge Deutschlands

Seit Mitte 2010 wurde der Block V des gigantischen, denkmalgeschützten Gebäudekomplexes Prora auf Rügen saniert, zum Sommer vorigen Jahres eröffnete hier die längste Jugendherberge der Welt – und die größte Deutschlands. Bereits 2004 gewann das Rotterdamer Atelier Kempe Thill den Architekturwettbewerb für das Projekt. In einem gelungenen Spagat zwischen den Forderungen Denkmalpflege und der aktuellen Bautechnik konnten sie den spröden Charme des Bauerwerks erhalten und es energetisch in die Neuzeit katapultieren.

Experten des Fraunhofer Instituts Stuttgart hatten das Sanierungskonzept für den Block V im ehemaligen KdF-Bad, dem »Koloss von Prora«, entwickelt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf notwendigen Maßnahmen zur Energieeinsparung. Neben dem Einbau von 840 3fach-verglasten Fenstern und einer Heizungsanlage auf Rapsölbasis wurden über 6 000 m2 Fassade mit dem Wärmedämm-Verbundsystem »weber.therm B 100« von Saint-Gobain Weber ausgerüstet. Das bewährte und wirtschaftliche System verfügt über einen Wärmeleitwert von 0,035 W/mK. Es wurde auf knapp 152 m Länge in einer Dicke von 20 cm aufgebracht. Das System erfüllt die Anforderungen der Baustoffklasse B1. Für die Oberflächengestaltung wurde der eingefärbte mineralische Scheibenputz »weber.star 220« in einer Körnung von 3 mm gewählt. Abschließend erhielt die Jugendherberge einen hellen Anstrich mit der hoch wasserdampfdurchlässigen Silikonharzfarbe »weber.ton 411 top«. Aufgrund des sogenannten »top-dry«-Effekts verdunsten Wassertropfen auf dieser Oberfläche laut Hersteller besonders schnell. Dadurch wird Algen- und Pilzbefall, ohne den Einsatz einer bioziden Filmkonservierung, vermieden. Auch bei den Sanierungsarbeiten am Sockel setzten die Bauherren auf Saint-Gobain Weber. Der Sockel wurde mit der hochflexiblen, hydraulisch abbindenden Dichtungsschlämme »weber.tec Superflex D2« abgedichtet, die sich durch eine besonders zügige und witterungsunabhängige Durch­trocknung auszeichnet.

Block V erstrahlt jetzt durchaus »in neuem Glanz«, andere Blöcke des riesigen Komplexes warten noch auf eine Nutzung. Der Block I wurde am 31. März 2012 für 2,75 Mio. Euro versteigert. Es bleibt abzuwarten, was der neue Besitzer daraus machen wird.

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