Umnutzung eines ehemaligen Weinlagers zum Wohnhaus

Esch Sintzel Architekten haben einen alten Industriebau in Basel zu einem mehrgeschossigen Wohnhaus transformiert. Der Bestand wird dabei geschickt umgenutzt und in Szene gesetzt. 

Monumentale Überbleibsel

Die neue Fassade bezieht sich durch ihre Materialität und Farbigkeit auf die ehemalige Nutzung des Bestandsgebäudes. Bis 1973 hatte das Weinlager drei oberirdische Geschosse, die beiden aufgestockten Geschosse aus dem Jahr 1973 waren nicht umnutzbar und mussten zurückgebaut werden. Auf die drei oberirdischen Geschosse aus dem Bestand von 1955 folgen nun drei neue Wohngeschosse sowie ein sechstes Obergeschoss mit Gemeinschaftsraum, Waschküchen und Dachterrasse. Der lange Riegel hat ein vollkommen neues Erscheinungsbild erhalten. Als markantestes Merkmal des Bestandsgebäudes erscheinen die mächtigen Pilzstützen aus Beton. Sie ziehen sich durch die gesamte Gebäudelänge und bestimmen damit die Grundrissgestaltung. Auf ihnen liegt ein ganz besonderer Fokus, da sie als wesentliche Elemente den ursprünglichen Zustand zeigen.

Mächtige Pilzstützen im Wohnbereich

Esch Sintzel Architekten ist es gelungen die Stützen mit ihren weit auslaufenden Pilzköpfen in die Wohnungen zu integrieren. Sie stehen im Mittelpunkt in den Räumen, in denen sie sichtbar sind oder entfalten als Abfolge in den Gängen ihre Wirkung. Ihre prominente Position verrät, dass der Bestand die Architektur maßgebend beeinflusst hat.

Vielfältige Wohnungstypen

Die Organisation innerhalb des Hauses ist komplex. Eine große Bandbreite an Wohnungstypen und Erschließungen ergeben ein interessantes Gefüge. Von kleinen 1,5-Zimmer-Wohnungen bis zu größeren Maisonettewohnungen, sind verschiedenste Varianten im Sinne einer sozialen Durchmischung vorhanden.

Farbenfrohe Gestaltung

Mit seiner auffälligen farbigen Fassade hebt sich das Wohnhaus im Stadtraum ab. Grüne und rote Metallelemente fügen sich zu einem lebhaften Gesamtbild zusammen. Die beiden Gebäudeenden sind mit bunten Trapezblechen verkleidet. Im Erdgeschoss finden hier zusätzlich Gewerbeeinheiten und ein Café Platz. An den Längsseiten sind vor den großen Fensterflächen durchgehende Balkone aus einer Stahlkonstruktion vorgestellt. Auch die Innenräume sind von einer originellen Farb- und Materialwahl geprägt. Das Gebäude zeigt eine gelungene Umnutzung, die sich intensiv mit dem Bestand auseinandersetzt.

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