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Eine ausführliche Print-Dokumentation zum Projekt lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe DETAIL 2013/4 zum Thema »Sanierung«.
Der Baufortschritt zwischen September 2008 und November 2011:
Wellenförmiges Segel: Überdachung des Cour Visconti im Louvre Paris
Den Wettbewerb gewannen die Architekten mit der Idee, den Hof nicht komplett zu überdachen, sondern ihn lediglich mit einer luftigen, von seinen Rändern leicht abgerückten Konstruktion zu bespielen. Diese Geste, die die historischen Hoffassaden des 18. Jahrhunderts weiterhin offen und sichtbar lässt, beweist zum einen den rücksichtsvollen Umgang mit dem Bestand, zum anderen gewährleistet das leichte Flächentragwerk aus Stahl und Glas helle tageslichtdurchflutete Ausstellungsräume. Den nötigen Filtereffekt schafft ein Metallgewebe, das die ondulierende Oberfläche des Dachs sowohl außen als auch innen komplett verkleidet.
23 Jahre nach der Eröffnung der damals revolutionären Glaspyramide des Louvre erhält das Museum in einem Innenhof des Südflügels nun einen weiteren spektakulären zeitgenössischen Einbau, der die neu geschaffene Abteilung für islamische Kunst aufnimmt. Einem Segel ähnlich, scheint das wellenförmige transluzente Dach über dem Cour Visconti zu schweben und stellenweise fast den Boden zu berühren.
Architekten: Mario Bellini, Mailand / Rudy Ricciotti, Bandol
Standort: Musée du Louvre, F-75001 Paris
Standort: Musée du Louvre, F-75001 Paris
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Das mit 135 t relativ leichte doppelschichtige Tragwerk besteht aus miteinander verschweißten Stahlrohen und ruht auf Stahlstützen, die unterschiedlich geneigt sind, was eine erhöhte Lateralstabilität zur Folge hat. Eine Herausforderung stellten die beengten Arbeitsräume und Anlieferbedingungen dar. Da über den Bestandsbau nichts in den Hof mittels Kran eingehoben werden durfte, musste der komplette Materialtransport über eine nur 2,70 m breite Einfahrt abgewickelt werden.
Von den angrenzenden Sammlungen des Louvre betreten Besucher den Hof durch geschlossene Verbindungsgänge, die anstelle der ehemaligen Ausgänge direkt in den neuen Pavillon führen. Dessen Ornamentik lässt ihn zur adäquaten Hülle für die orientalisch-islamische Ausstellung werden. Die insgesamt 2800 m² große Fläche erstreckt sich über zwei Ebenen und zeigt mit mehr als 3000 Exponaten viele der bedeutendsten Werke der islamischen Kunst zwischen dem 7. und 19. Jahrhundert von Andalusien bis Indien.
Das durch Leichtigkeit und Transparenz charakterisierte Erdgeschoss präsentiert kleinteilige Kunstobjekte in Glasvitrinen. Es wird über Treppen und Lufträume mit dem Untergeschoss verbunden, das von Dämmerlicht und schwarz eingefärbten Betonwänden bestimmt und daher lichtempfindlichen Objekten wie z.B. Teppichen vorbehalten ist. Neben Architekturexponaten wie Holzportalen und mosaikverzierten Wandverkleidungen prägt hier die Stimme eines Erzählers den Raum, der türkische, persische und arabische Lyrik rezitiert.
Der Baufortschritt zwischen September 2008 und November 2011:
Die auf den ersten Blick simple Geste der textil anmutenden Welle erfordert ein hochkomplexes technisches System. Der Geometrie des Entwurfs liegt daher ein computergesteuerter Rechenprozess zugrunde, der die 1700 m² messende Gesamtfläche in viele kleine Rauten- und Dreiecksformen aufteilt. Dies erlaubt es, die insgesamt 1800 Gläser und 2350 Metallgitterpaneele an die freie Form anzupassen.