28.02.2006

Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen

Endlose Reihenhaussiedlungen, die, industriell produziert, als gleichförmige Massenware zunehmend die Landschaft zersiedeln: So sieht Wohnungsbau in den Niederlanden üblicherweise aus. Ausnahmen gibt es in den Hafenstädte wie Amsterdam und Rotterdam, die ihre Stadterweiterungen mit teils großmaßstäblichen, gestalterisch spektakulären Geschosswohnungsbauten auf den ehemaligen Docks ohne direkten Bezug zur Altstadt zu entwickeln. Diese Möglichkeiten hat die Stadt Groningen im Norden der Niederlande nicht. Hier geht man den Weg einer kontextuellen Erweiterung inmitten der vorhandenen Bebauung zwischen dem historischen Zentrum und den Neubaugebieten der letzten Jahrzehnte. Insgesamt 13 Parzellen, so genannte »Schotsen«, werden nach einem Masterplan des jungen Architektenteams S333 auf dem früheren Industrieareal in den nächsten Jahren bebaut. Die ersten zwei dieser jeweils unterschiedlich gestalteten »Eisschollen« hat das Büro bereits realisiert. Die meisten der Wohnungen befinden sich auf einem Sockel aus Läden mitten in der Stadt und sind trotzdem fernab vom Straßenlärm und Belästigungen durch Passanten. Nicht zuletzt die moderne aber angemessene Architektursprache aus spielerisch versetzten Fenstern in Glas- und Holzfassaden markieren das Viertel als selbstbewusstes Stadtteilzentrum. Die Verteilung der Baumassen vermeidet Monotonie trotz des strengen seriellen Konstruktionsrasters und trägt dazu bei, die Neubauten zwischen Grachten und traditionellen Backsteinhäusern zu integrieren, als seien sie schon immer da gewesen.

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