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Makellose Oberflächen oder der Reiz von Patina in der Architektur
Foto: Rathscheck Schiefer/Gerard Halama
Je nach Grundmaterial und Verarbeitungstechnik hat diese Perfektion verschiedene Facetten. Von der spaltrauen oder geschliffenen Oberfläche eines Natursteins bis hin zur betonten oder geringen Maserung von Holz bieten diese und andere natürliche Materialien eine große gestalterische Bandbreite. Hinzu kommen Handwerk und Verarbeitungsverfahren, die Optiken konservieren oder Maßveränderungen eindämmen. Technologisch entwickelte oder bearbeitete Materialien hingegen begleitet oftmals der Anspruch, eine makellose Oberfläche zu haben, sofern sie nicht Optik und Patina natürlicher Werkstoffe bewusst imitieren.
Das Unternehmen Heroal aus Nordrhein-Westfalen beispielsweise hat in den vergangenen sechs Jahren einen hohen Anteil in die Entwicklung, Produktion und Prüfung der Qualität seiner pulverbeschichteten Aluminiumprodukte investiert. Der Anbieter von Profilen und Systemlösungen für Fenster, Türen, Fassaden, Rollläden, Rolltore und Sonnenschutz eröffnete im Sommer 2017 feierlich seine »Qualitätsstraße«, die symbolisch für den Weg steht, der von der Anlieferung der Halbschalen bis zur Auslieferung der Fertigprodukte am Werksstandort Hövelhof durchlaufen wird. Nach Prüfung von Geometrie, Oberfläche und Härte des angelieferten Materials werden Kunststoff-Metall-Verbundprofile mit hohen Statikwerten erzeugt. 95 % der Profile erhalten ein Oberflächenfinish, wofür drei Beschichtungsanlagen zur Verfügung stehen. In einer Vertikalanlage für bis zu 7,20 m hohe Profile sorgen 24 Pistolen für eine gleichmäßige, chromfreie Pulverbeschichtung. In zwei weiteren, horizontalen Anlagen können auch Sonderprofile, also gebogene, geschweißte oder sonstige, auch fremde Aluminiumelemente beschichtet werden. Ein vollautomatisiertes Pulverlager des mehrfach zertifizierten Beschichters hat 50 000 Stellplätze und bevorratet 500 Farben. Entlang mehrerer Produktionsstationen sowie im hauseigenen Labor werden Proben mechanisch, chemisch und digital geprüft. Es erfolgen Gegenlichtmessung, Kugelschlagprüfung, Farbqualitätsprüfung, Funktionskontrollen, Korrosionstests oder Bewitterungstests auf dem Werksdach. Letztendlich gibt es eine kameragestützte Oberflächeninspektion, die Fehler in der äußeren Hülle der Profile minutiös aufspürt, bevor diese mit einer Schutzfolie versehen, verpackt und ausgeliefert werden.
Auch beim Fassadenmaterial Alucobond von 3A Composites wird auf Präzision gesetzt. Der dreischichtige Kompositwerkstoff aus Aluminium mit mineralischem Kern weist eine hohe Biegefestigkeit und große Planebenheit auf, d. h. er schüsselt und wellt sich nicht. Dazu behält die Oberfläche über einen langen Zeitraum ihr Aussehen, da Schmutz durch Regeneinfluss abperlt.
Es gibt aber auch genügend Beispiele für neuartige oder neu bearbeitete Materialien, die ebendiese Patina gewollt inszenieren. Letztendlich sind der Erforschung und Innovation von Baumaterialien – ob natürlicher Herkunft oder aus industrieller Fertigung – noch lange keine Grenzen gesetzt.
Es gibt aber auch genügend Beispiele für neuartige oder neu bearbeitete Materialien, die ebendiese Patina gewollt inszenieren. Letztendlich sind der Erforschung und Innovation von Baumaterialien – ob natürlicher Herkunft oder aus industrieller Fertigung – noch lange keine Grenzen gesetzt.