Typologie-Transfer: Casa El Cortijo von Felipe Assadi in Guayaquil
Foto: Fernando Alda
Eigentlich herrscht an Privatsphäre in der neu angelegten Einfamilienhaussiedlung im Norden von Guayaquil kein Mangel: Die Grundstücke messen hier durchschnittlich 5000 Quadratmeter. Dennoch wählte der chilenische Architekt Felipe Assadi für den Neubau eines Einfamilienhauses in der Gegend die in sich gekehrte Typologie eines Hofhauses. Genau genommen, ist die »Casa El Cortijo« sogar ein Baublock im Kleinen: Jeder Wohnraum beziehungsweise jede Einheit aus Schlafzimmer und Bad bildet darin ihre eigene »Adresse« mit eigenem Giebel und einem sanften Knick in der vor- und zurückspringenden Fassade. Hier und da wird die Außenfassade durch eingerückte, kiesbelegte Höfe unterbrochen, die zusätzliches Tageslicht in die Innenräume bringen. Auch die beiden Hauseingänge liegen in solchen Rücksprüngen in der Fassadenfront, über die die gefaltete Dachlandschaft ohne Unterbrechung hinweggeht. Sie bildet das alles vereinende Element des Hauses und ist in nahtloser Fortführung der Fassaden mit vermörtelten Ziegeln im Läuferverband gedeckt.
Das Haus, das eher eine Wohnanlage im Kleinen ist, beherbergt auf seinem knapp 38 x 32 m großen Rechteckgrundriss allein sechs Schlafzimmer mit dazugehörigen Bädern. Dazu kommen ein großzügiger Wohntrakt mit Küche und eine Einliegerwohnung für Hausangestellte. Verbunden werden all diese Räume durch einen umlaufenden Korridor, der sich zu dem begrünten Innenhof mit Pool öffnet.