15.08.2017 Bettina Sigmund

Urbanes Grün in allen Dimensionen

(Foto: pixabay / lemonadesoflife)

Je mehr unsere Städte verdichtet werden, je höher die Konzentration an Verkehr und damit auch der Luftbelastung ist, desto stärker wachsen die Bedeutung und die Notwendigkeit von natürlichem Grün in der Stadt. Urbanes Grün ist ein prägendes Element unserer Städte und übernimmt vielfältige soziale, gesundheitliche, wirtschaftliche, ökologische und klimatische Funktionen. Egal, ob als öffentliche Grünflächen zur Erholung, als privates Grün auf Dachterrassen oder direkt als grüne Fassade im Gebäude integriert, übernehmen die Pflanzen wichtige Aufgaben, um unsere Städte lebenswert zu halten. Neben einer natürlichen Regelung der Temperatur, reinigen sie die Luft von Schmutzpartikeln und wirken sich so positiv auf das Stadtklima aus. Green Urban Labs
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) bündelt eine Vielzahl von Aktivitäten, Labs, Forschungsprojekten und Publikationen, um auf vielen unterschiedlichen Ebenen eine Erhaltung und Förderung von natürlichem Grün in den Städten voranzutreiben. Eine Maßnahme ist dabei das Forschungsprojekt »Green Urban Labs« im Forschungsprogramm »Experimenteller Wohnungs- und Städtebau«, bei dem zwölf Modellkommunen neue Formen für mehr Grün in den Städten entwickeln. Durch das Forschungsprojekt »Green Urban Labs« erprobt der Bund innovative Ansätze und kreative Konzepte zur innerstädtischen Begrünung. Ende Juli erhielt nun auch die Stadt Hamburg einen positiven Förderbescheid. Durch das Modellvorhaben »Bau nie ohne! Urbanes Grün in allen Dimensionen« soll in den nächsten drei Jahren eine Strategie zur Fassadenbegrünung erarbeiten werden. Dabei wird die Stadt Hamburg untersuchen, wie Elemente einer grünen Infrastruktur mit vorhandenen baulichen Strukturen verknüpft werden können. Der Schwerpunkt wird auf der Entwicklung einer Fassadenbegrünungsstrategie und Maßnahmen zu deren Umsetzung liegen. Zusammen mit der 2014 gestarteten Hamburger Gründachstrategie entwickelt Hamburg somit eine umfassende Strategie für Bauwerksbegrünung. Weißbuch Stadtgrün
Im Mai 2017 wurde durch das BMUB das Weißbuch »Stadtgrün« vorgestellt, das in zehn Handlungsfeldern konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen des Bundes für die Sicherung und Qualifizierung von Grün- und Freiflächen enthält. »Mit dem Weißbuch Stadtgrün schafft der Bund ein Angebot, das die Kommunen und andere Akteure bei ihrer Arbeit unterstützen soll. Schaffung, Entwicklung und der Erhalt urbanen Grüns sollen zum selbstverständlichen Aspekt der integrierten Stadtentwicklung und Stadtplanung werden. Entsprechend ist mit der Auswahl der Maßnahmen das Anliegen verbunden, die im Wettbewerb mit anderen stadtentwicklungspolitischen Zielen und Bedürfnissen oft untergeordneten oder zurückgestellten Belange des urbanen Grüns in ihrer Bedeutung zu stärken und ihre Wertigkeit zu erhöhen«, lautet eine der formulierten Zielsetzungen. Grüne Forschungsprojekte
Die Plattform »Grün in der Stadt« bündelt Aktivitäten zum Thema unterschiedlicher Akteure. Darunter auch momentan 28 laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), des Umweltbundesamtes (UBA) und des Julius Kühn-Instituts (JKI), die sich aus unterschiedlicher Perspektive mit verschiedenen Aspekten des urbanen Grüns auseinandersetzten. Das kürzlich abgeschlossene Projekt »Handlungsziele für Stadtgrün und deren empirische Evidenz« des BBSR, durchgeführt durch RaumUmwelt Planer&Ingenieure, Wien, gibt einen guten Einblick über die Möglichkeiten, Handlungsfelder und Zielsetzungen von städtischem Grün. Anhand von Fallstudien werden Mindeststandards definiert und Empfehlungen ausgesprochen, wie beispielsweise eine partielle Novellierung des Baugesetzbuchs und der Baunutzungsverordnung. Weitere Forschungsprojekte befassen sich u.a. mit der »Umweltgerechtigkeit in der Sozialen Stadt«, mit »Urbane(n) Freiräumen – Qualifizierung, Rückgewinnung und Sicherung urbaner Frei- und Grünräume« oder auch mit der »Biologischen Vielfalt und Naturschutz im Förderprogramm Stadtumbau«. 
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