10.07.2017 Steffi Lenzen

Renaissance des Bauens mit Holz in der Stadt

Das Autorenteam – hintere Reihe von links: Anne Niemann, Maren Kohaus, Manfred Stieglmeier, Wolfgang Huss, Christian Schühle, Annette Hafner, Steffi Lenzen (Verlag), Claudia Köhler – vordere Reihe von links: Stefan Krötsch, Stefan Winter, Hermann Kaufmann

Holz als Baustoff in der Stadt scheint viele »Probleme« auf einen Schlag lösen zu können: Dieser nachwachsende Baustoff weist eine unschlagbare Ökobilanz auf, lässt sich gut verarbeiten, präzise vorfertigen – was schnelle Realisierungszeiten garantiert – und bietet sich zudem durch sein geringes Gewicht fast uneingeschränkt für die urbane Nachverdichtung an: »Holzbau ist in der Praxis angekommen ist und wird in Zukunft bewegen« betont Staatsminister Brunner. Da versteht sich fast von selbst der Einsatz aller Verantwortlichen für dringend notwendige Anpassungen in den Bauordnungen auf Landes- und Bundesebene.

Stefan Krötsch erläutert die lange Tradition des Mehrgeschossigen Holzbaus, die bereits im 8. Jahrhundert in asiatischen Tempeln ihren Ursprung findet und erst durch den Materialkanon Beton und Stahl der klassischen Moderne in Vergessenheit zu geraten drohte. Erst innovative technische Entwicklungen seit der Jahrtausendwende, ein gesellschaftliches Umdenken aufgrund des Klimawandels und nicht zuletzt die allgemein hoch geschätzte Haptik und Optik von Holz führten zur Trendwende und damit zur Renaissance dieses ältesten Baustoffs der Welt.

Neu ist insbesondere die Loslösung von der herkömmlichen Einteilung des Holzbaus in »Schubladen« wie Rahmen-, Skelett- oder Holzmassivbauweise: »Der moderne Holz-Hybridbau vereint die positiven Eigenschaften aus Beton-, Stahl- und Holzbau, wodurch völlig neue Möglichkeiten entstehen. Der moderne Holzbau ist eine kreative konstruktive Angelegenheit, es geht weniger um Höhenrekorde als vielmehr um innovative Entwicklungen.« erläutert Hermann Kaufmann: »Die herrschenden Vorurteilen möchten wir durch gezielte Information ausräumen.«

Insbesondere beim Brandschutz werden gerne Rufe der Skeptiker laut, denn – so Stefan Winter: »Holz ist ein brennbarer Baustoff – und zwar überall auf der Welt.« Aber Holz verliert bei einem Brand, im Gegensatz zu Stahl, in ausreichender Dimensionierung nicht seine Standsicherheit. »Insofern ist der Feind des Holzbaus nicht das Feuer, denn für den Brandschutz gibt es ausreichende Leistungsanforderungen und entsprechende Lösungen.«

Mit Unterstützung aller Handlungsträger aus Politik, Planung und Gesellschaft scheint Holz, das in exzellenter Qualität »direkt vor der Haustür« wächst und bei nachhaltiger Forstwirtschaft dauerhaft zur Verfügung steht, tatsächlich das Potenzial zum Baustoff der Zukunft mitzubringen.

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