10.06.2022 Heide Wessely

Die Schwarze Kapelle von Theaster Gates

Serpentine Pavilion 2022 designed by Theaster Gates © Theaster Gates Studio. Photo: Iwan Baan. Courtesy: Serpentine.

Am 10. Juni 2022 eröffnet der Sommerpavillon der Serpentine Gallery in Kensington Gardens. Jahr für Jahr pilgern Massen von Besuchern aus dem In- und Ausland dorthin, um die kleinen architektonischen Experimente zu erleben. Sanaa, BIG, Peter Zumthor, Zaha Hadid haben neben vielen anderen namhaften Architekten, vorangegangene Pavillons gestaltet.

Serpentine Pavilion 2022 designed by Theaster Gates © Theaster Gates Studio. Photo: Iwan Baan. Courtesy: Serpentine.

Dabei gilt die Regel, dass der Urheber noch kein Gebäude im Vereinigten Königreich realisiert haben darf. Der diesjährige Bau, die Black Chapel von Theaster Gates, wurde mit Hilfe von Adjaye Associates realisiert. Es ist der 21. Serpentine-Pavillon. Gates hat dafür eigens eine Reihe neuer Teerarbeiten geschaffen. Auf sieben Tafeln, die von der Decke hängen, ehrt er damit das Handwerk seines Vaters, einem Dachdecker.

Eine funktionstüchtige Bronzeglocke, die aus der St. Laurence Kirche in Chicago geborgen wurde, steht neben dem Eingang. Sie soll auf das Verschwinden von Räumen für spirituelle Zusammenkünfte hinweisen. Solche sollen nun während des Sommers hier stattfinden: in Form von Teezeremonien, Klanginterventionen und sakraler Musik. Die Black Chapel ist als Ort der Begegnung, Meditation und Kontemplation gedacht. Dafür schuf Gates einen zylindrischen Raum, der zehn Meter in die Höhe ragt und ganz in Schwarz gehüllt ist – es ist der bislang höchste Pavillon.

Serpentine Pavilion 2022 designed by Theaster Gates © Theaster Gates Studio. Photo: Iwan Baan. Courtesy: Serpentine.
Dies ist eine Bildunterschrift
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Stützen aus Nagelplatten-Bindern, die mit Sperrholzplatten gefüllt sind, tragen das Dach. Es entspricht einer Speichenrad-Konstruktion aus Holz und Stahl, wobei Stahl nur dort verwendet wurde, wo zusätzliche Festigkeit und Steifigkeit nötig war. Wände, Dach und der Holzboden sowie die kleinen, vorgefertigten Fundamente mit niedrigem Zementgehalt, sind mit Schrauben und Bolzen verbunden und vollständig demontierbar. Auch die Dachabdichtung aus Kautschuk kann leicht vom Holzrahmen getrennt und wiederverwendet oder recycelt werden. Das führt zu einem sehr geringen Kohlenstoff-Fußabdruck und ermöglicht es, den Pavillon nach seiner Zeit in Kensington Gardens an einem neuen Standort wieder aufzubauen.


Architektur: Theaster Gates (Entwurf), Adjaye Associates (Realisierung)
Bauherr: Serpentine Gallery
Geldgeber: Goldman Sachs
Standort: Kensington Gardens, London (GB)


Unterstützer: Serpentine Pavilion Headline Partner: Goldman Sachs; Supporting Partner: Therme Group Luma Foundation; Technical Advisors: AECOM; Responsible Materials Advisor: Design for Freedom by Grace Farms; Technical Consultant: David Glover; Supporter Circle: Gagosian, Regen Projects, White Cube; Gold Sponsor: Weil

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