27.02.2023 Anneke Bokern Architektur- und Designjournalistin

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Amsterdamer Stadtgeschichten

Hybrid-Wohngebäude in Amsterdam von Olaf Gipser Architects

Stories ist als Holzhybridbau konzipiert: Der dreigeschossige Sockel besteht aus Stahlbeton, die zehn Stockwerke darüber sind in Holzbauweise errichtet.  © MWA Hart Nibbrig

Das Gewerbegebiet Polder Buiksloterham im Norden von Amsterdam soll bis 2030 ein Vorzeigeviertel mit geschlossenen Materialkreisläufen werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation zu Beginn des Projekts hat sich die Stadt Amsterdam vor rund 15 Jahren für eine langsamere und nachhaltigere Umwandlungsstrategie entschieden. Zu den Neubauten in dem Mischgebiet mit Baugruppenprojekten und Nullenergiehäusern zwischen Logistikbetrieben und Baumärkten gehört das Wohnhochhaus Stories, das Olaf Gipser Architects geplant haben. Das Gebäude ist 46 m hoch und hat 13 Geschosse. Die oberen zehn sind in Holzbauweise errichtet. Der Bau, um den sich eine filigrane, weiße Stahlfassade mit hohen Pflanznischen wickelt, steht an der Kreuzung einer Hauptverkehrsachse mit einem alten Hafenbecken.  

Nachhaltiger Wohnraum für Baugruppen

Das Projekt ging aus einer Ausschreibung hervor, auf die sich Baugruppen bewerben durften. Eine Vorgabe der Stadt war, dass die Bebauung mit Materialien ausgeführt werden sollte, die sich größtenteils in den Stoffkreislauf zurückführen lassen. So kam Olaf Gipser – der ursprünglich aus der Schweiz stammt, aber seit über 20 Jahren in Amsterdam lebt – auf die Idee, einen Holzhybridbau mit begrünten Fassaden zu realisieren.
Insgesamt befinden sich in dem Gebäude 29 individuell gestaltete Wohnungen und sechs Gewerbeeinheiten. Die Wohnungen haben 2,90 m Deckenhöhe und sind zwischen 43 und 235 m² groß. Im Sockel sowie im 7. und 11. Stock erstreckt sich je eine Loftwohnung über zwei Etagen.
Aufgrund unterschiedlicher Balkongrößen, Geschosshöhen und Positionen im Gebäude sind die Verglasungen entweder raumhoch ausgeführt – als Zugang zu den schwebenden Gärten – oder auf eine Glas-Brüstung montiert. Insgesamt kamen zwölf Konfigurationen der Systeme SL 25 (auf Brüstung) beziehungsweise SL 25 XXL (raumhoch) von Solarlux zum Einsatz. Darunter beispielsweise Varianten, bei denen sich die Glaselemente über beide Ecken „verfahren“ lassen und der zuvor geschützte Balkon allseitig komplett geöffnet werden kann. Nachfolger der bewährten SL 25 ist die Systeminnovation Proline T von Solarlux.

Die Architekten haben den Turm an die Seite des Sockelgeschosses gerückt, damit Raum für eine Gemeinschaftsterrasse entsteht. © MWA Hart Nibbrig

Dreigeschossige Betonsockel

Da man sich 2015 noch nicht an einen Vollholzbau mit 13 Geschossen herantraute und weil im Erdgeschoss ein Parkraum für 40 Autos gefordert war, wurde der dreigeschossige Sockel aus Beton konstruiert. Darüber erhebt sich der 32,5 m hohe Turm in Holzbauweise mit Erschließungskern aus Beton. Den Turm haben die Architekten an die Straßenseite gerückt, so dass am westlichen Ende des Sockels Raum für eine gemeinschaftliche Dachterrasse blieb, auf der die Bewohner nun Urban Farming betreiben.

Wohnturm aus Brettschichtholz

Der Turm hat eine Konstruktion aus Brettschichtholz. Pro Geschoss bilden 15 tragende, 160 bis 240 mm dicke Elemente ein Raster mit einem Achsmaß von 4,80 m. Diese Holzportale haben große Öffnungen, die eine flexible Einteilung mit bis zu sechs Wohnungen pro Geschoss ermöglichen. Um zukünftige Veränderungen zu ermöglichen, wurden mehr Türöffnungen als nötig in den Korridorwänden angelegt. Die größtmögliche Flexibilität war nicht nur der Baugruppe, sondern auch den Architekten wichtig. Olaf Gipser gehört zu einem Netzwerk von 14 jungen Büros, die ein niederländisches „Open Building“-Manifest veröffentlicht haben. Dazu gehört auch die Einbeziehung eines möglichen künftigen Einteilungs- oder Funktionswandels als unerlässlicher Bestandteil von Nachhaltigkeit.

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Die filigrane Stahlfassade, die das Gebäude umschließt, bietet mit großen Pflanz-Nischen Raum für Biodiversität. © MWA Hart Nibbrig

Flexibilität versus Akustik

Die gewünschte Flexibilität bei dem Projekt wurde bis zu einem gewissen Grad der Akustik und dem Brandschutz geopfert. Um den Brandschutznormen zu genügen, sind die Wohnungstrennwände mit Gipskartonplatten verkleidet, die auch dem Schallschutz dienen. Damit die Holzkonstruktion für die Bewohner dennoch erfahrbar bleibt, wurden die Deckenelemente auf Abbrand berechnet und ihre Unterseite in Sicht belassen. In den Wohnungen kontrastieren die Holzdecken mit den weiß verputzten Gipskartonwänden. Auf der Oberseite der Deckenelemente befindet sich eine 100 mm dicke Masselage aus Schaumbeton und darüber 40 mm Trittschalldämmung. Alle Leitungen liegen im Schaumbeton, weshalb sich ihre Position nicht ohne Aufwand verändern lässt.

Vorgefertigte Fassade mit Stahlregal

Die Fassaden bestehen aus vorgefertigten Holzskelettbauelementen, die bereits mit 300 mm Wärmedämmung und bodentiefen Holzrahmenfenstern geliefert wurden. Eine Verkleidung aus vorvergrauten, hitzebehandelten und mit einem Brandverzögerungsmittel behandelten Fichtenholzlatten schützt sie vor dem Nordseeklima. Davor steht ein zwei Meter tiefes Stahlregal mit paarweise gestapelten Balkons, die durch sechs Meter hohe Pflanznischen von den Nachbarbalkons getrennt sind. Auf drei Seiten des Gebäudes wächst in jeder Nische ein mehrstämmiger Baum, umgeben von einem Unterwuchs aus Sträuchern, Kräutern und Gräsern. Auf der Nordseite ist das Regal nur 1,50 m tief und mit Kletterpflanzen bepflanzt.

Flexibler Zugang zu den Pflanz-Nischen: Die raumhohen Schiebe-Dreh-Elemente von Solarlux können als schmale Glaspakete an der Seite geparkt werden. © MWA Hart Nibbrig
Im Sockel sowie im 7. und 11. Stock reicht jeweils eine Wohnung über zwei Etagen. © MWA Hart Nibbrig

Schwebende Gärten als biodiverser Lebensraum

Ziel der Architekten ist, dass die tiefe, begrünte Fassade nicht nur als Außenraum, Sicht- und Sonnenschutz und Feinstofffilter dient, sondern auch als Lebensraum für Insekten und Vögel. Aus den Wohnungen betrachtet, präsentieren sich die Grün-Nischen als kleine, schwebende Gärten. Aus der Perspektive von Passanten sorgt die Stahlfassade vor allem für einen eleganten und leichtfüßigen Anblick des Gebäudes, der sich dank der unterschiedlichen Laubfarben der fünf Baumarten im Laufe der Jahreszeiten ständig verändert. 

Flexibler Witterungsschutz

Die transparenten Balkonverglasungen schützen die Bausubstanz und die Außenbereiche der Wohnungen vor Wind, Wetter und Lärm. Sie sind flexibel öffenbar und betonen die filigrane Anmutung der Stahlfassade. Im Zusammenspiel mit den senkrechten Stabgeländern erzeugen sie ein lebendiges Fassadenbild. Als thermischer Puffer sorgen sie außerdem für eine erhöhte Energieeffizienz. Ihre intuitive Funktionsweise beruht auf dem Schiebe-Dreh-Prinzip: Jedes Glaselement kann zur Seite geschoben und um 90° gedreht werden. Geparkt werden sie als schmale Glaspakete an der Seite. Auf diese Weise ist eine fast 100-prozentige Öffnung jeder Balkonfassade möglich.

Die insgesamt 29 Wohnungen sind individuell gestaltet und zwischen 43 und 235 m² groß. © MWA Hart Nibbrig

Raumhoch oder auf Brüstung

Aufgrund unterschiedlicher Balkongrößen, Geschosshöhen und Positionen im Gebäude sind die Verglasungen entweder raumhoch ausgeführt – als Zugang zu den schwebenden Gärten – oder auf eine Glas-Brüstung montiert. Insgesamt kamen zwölf Konfigurationen der Systeme SL 25 (auf Brüstung) beziehungsweise SL 25 XXL (raumhoch) von Solarlux zum Einsatz. Darunter beispielsweise Varianten, bei denen sich die Glaselemente über beide Ecken „verfahren“ lassen und der zuvor geschützte Balkon allseitig komplett geöffnet werden kann.

Aus Erfahrungen lernen

Das Projekt ist in vielerlei Hinsicht repräsentativ für die niederländische Herangehensweise an Nachhaltigkeit, die auf Innovation statt auf Dogmatismus setzt. Es gab nicht den Anspruch, einen konsequenten Holzbau mit einer komplett flexiblen Einteilung zu bauen. Vielmehr geht es darum, Experimente zu ermöglichen und aus den Erfahrungen zu lernen. „Beim nächsten Projekt können wir die Erfahrungen dann schon in der Konzeptphase einbringen“, sagt Olaf Gipser.


Bauherr: Bouwgroep BSH20A
Architektur: Olaf Gipser Architects, Amsterdam 
Standort: Amsterdam (NL)


Hersteller: Solarlux
Produkt: Produkt: SL 25, SL 25 XXL (Nachfolgesystem: Proline T)
Produktkategorie: Fassade, Balkonverglasung

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