02.10.2013 Peter Popp

Leichtes Dach: Transformation eines Hochschulpavillons in Los Angeles

Am Southern California Institute of Architecture in Los Angeles entsteht zum Ende des Sommersemesters traditionell ein temporärer Pavillon für die jährliche Abschlussfeier. 2011 entwickelten zwei Professoren mit ihren Studierenden die Struktur »Netscape«. Deren Tragwerk erhielt zwei Jahre darauf für die 40-Jahr-Feier der Hochschule eine gänzlich neu konzipierte Hülle unter dem Projektnamen »Stormcloud«. Architekten: Oyler Wu Collaborative, Los Angeles
Standort: 960 E 3rd Street, 90013 Los Angeles

»Netscape« (2011), ein verschatteter Veranstaltungsort für 900 Sitzplätze, Foto: Southern California Institute of Architecture / Oyler Wu Collaborative

Das Entwurfsziel für den Pavillon »Netscape« bestand darin, im finanziellen und technologischen Rahmen eines Hochschulentwurfs einen verschatteten Veranstaltungsort für 900 Sitzplätze in der unwirtlichen Weite des Sci-Arc-Parkplatzes zu schaffen. In analogen und digitalen Modellen wurde ein komplexes Dach entwickelt, dessen nach Westen geneigte Segel die Abendsonne zum Zeitpunkt der Feier fast vollständig ausblenden. Nach oben blickt der Besucher durch ein zweilagiges Netz in den meist wolkenlosen kalifornischen Himmel. Dieses Netz ist über sechs einseitig auskragende Stahlfachwerkrahmen gespannt, die in Punktfundamenten verankert und mit einem Längsträger verbunden sind. Das Netz ist nicht geknotet sondern geknüpft und passt sich so durch die bessere Verformbarkeit der Stahlstruktur an. Die mit Kabelbindern linear an den Seilen befestigten Segel spannen zwischen den beiden Netzebenen und erhalten dabei ihre mehrfach gekrümmte Form.
Für den Pavillon »Stormcloud« wurde die Stahlstruktur geringfügig modifiziert und mit einem elastischen Kunstfasergewebe bespannt. Die ruhigen Dachflächen münden trichterartig in drei expressiv kurvig geformte Öffnungen.

»Stormcloud« (2013), eine mit elastischem Kunstfasergewebe bespannte Stahlstruktur, Foto: Scott Mayoral

Deren Randprofile bestehen aus gebogenen, von den Trägern abgehängten Stahlrohren. Durch die vielfachen Rundungen entsprechen die Seitenlängen des Textils in der Dachfläche etwa denen an der Öffnung, was ein Zuschneiden des Stoffes unnötig macht. So erhält die geometrische Figur durch die vorhangartige Raffung des Textils eine spielerische Auflockerung.
Tragwerksplaner:
Nous Engineering, Los Angeles
Matt Melnyk Bauleitung:
Oyler Wu Collaborative mit Studierenden des Southern California Institute of Architecture Projekt Netscape:
Team Oyler Wu Collaborative:
Nick Aho, Chris Eskew, Matt Evans, Andy Hammer, Michael Ho, Richard Lucero, Sanjay Sukie, Yaohua Wang
Team SCI-Arc:
Jacob Aboudou, Casey Benito, Paul Cambon, Julian Daly, Hung Diep, Jesus Guerrero, Clifford Ho, Mina Jun, Duygun Inal, DaeHyun David Kim, Noorey Kim, Jacques Lesec, Zachery Main, Tyler McMartin, Richard Nam, Kevin Nguyen, Manuel Oh, Carlos Rodriquez, Bryant Suh, Kyle von Hasseln, Liz von Hasseln, Jie Yang, Dustin Columbatto Projekt Stormcloud:
Team Oyler Wu Collaborative:
Dwayne Oyler, Jenny Wu, Mike Piscitello, Huy Le, Sanjay Sukie
Team SCI-Arc:
Sandra Reyes, Justin Tan, Jennie Sun, Daniel Lee, Helena Yun, Deysi Blanco, Noni Pettinger, Jonathan Bruen, Dan Lu, Arnold Kim, Justin Kim, Jacky Huang,
Vaishail Shah, Adam Fujioka, Cathy Qu, Melody Javahevian, Jocelyn Basseporte, Shawn Rassekh, Bailey Shugart, Ryan Roark, Chuck Diep, Jennifer Diep, Elliott Freeman, Matt Pugh, Cody Miner, Stephen Rafferty, Patrice Chang Eine ausführliche Print-Dokumentation zum Projekt lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe DETAIL 2013/10 zum Thema »Temporäre Bauten«.
https://detail-cdn.s3.eu-central-1.amazonaws.com/media/catalog/product/L/e/Leichtes-Dach_Oyler-Wu_Teaser.jpg?width=437&height=582&store=de_de&image-type=image
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