08.11.2006

Presseinformation der Stiftung Bauhaus Dessau - Die Wiederentdeckung der Farbe am Bauhaus - Abschluss der Sanierung zum 80jährigen Bestehen des Dessauer Bauhauses


Die zehnjährigen Sanierungsarbeiten am Bauhaus stehen kurz vor dem Abschluss. Damit wird das Gebäude zu den Feierlichkeiten anlässlich des 80. Jahrestages seiner Eröffnung Anfang Dezember in neuem – ungewohnt farbigen – Glanz erscheinen.

1926 durch Walter Gropius als Hochschule für Gestaltung errichtet, gilt das Bauhausgebäude als „gebautes Manifest der Bauhaus Ideen“. U. a. als solches wurde es 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt, noch im selben Jahr wurde die umfassende Sanierung beschlossen.

Das Sanierungskonzept berücksichtigte neben aktuellen Nutzungsanforderungen insbesondere die Bedeutung des Gebäudes als Kunstwerk und historisches Dokument. Priorität hatte daher die Pflege und Bewahrung der originalen Bausubstanz, ohne jedoch das gesamte Gebäude wieder auf den bauzeitlichen Zustand von 1926 zurückzuführen. Es ging auch darum, die Spuren seiner Geschichte, seine Lebenslinien also, zu zeigen und zu dokumentieren.

Dabei führte die „Archäologie der Moderne“, die Sanierung und die sie begleitende Bauforschung, zu detaillierten und z. T. neuen, überraschenden Erkenntnissen des Gebäu-des – Ergebnisse, die auch von grundlegender Bedeutung für den Umgang mit Bauten der Moderne im Allgemeinen sind.

Zu den auffallenden Untersuchungsergebnissen gehört sicher, dass das Gebäude entgegen des über Jahrzehnte tradierten Schwarz-Weiß-Bildes farbig gestaltet war.

Diese Farbigkeit, die 1926 in der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus unter der Leitung von Hinnerk Scheper entwickelt wurde und ein wichtiger Bestandteil der Gesamtkonzeption des Gebäudes ist, wurde mit der Sanierung weitgehend wiederhergestellt.

Sie unterstreicht die Gliederung der Architektur und überwindet sie zugleich durch die Schaffung neuer Farbräume. Sie dient der Orientierung im Gebäude und wirkt auch durch unterschiedliche Oberflächengestaltungen, die für die Bauten der Klassischen Moderne von ganz besonderer Bedeutung sind. Denn in ihrer reduzierten Formensprache, ihrer Transparenz und Fragilität erzielen diese Architekturen ihre Wirkung vor allem durch den Einsatz weniger Materialien, die Arbeit mit Licht und Schatten sowie glatte und raue Oberflächen.

Zum Abschluss der Sanierungsarbeiten und aus Anlass des Jubiläums gibt die Stiftung folgende Publikationen heraus:
- „Archäologie der Moderne – Sanierung Bauhaus Dessau“, Edition Bauhaus, Jovis Verlag, Berlin, erscheint am 2. Dezember 2006
- „Ikone der Moderne – Das Bauhausgebäude in Dessau“, Lesebuch zur Ausstellung, Edition Bauhaus, Jovis Verlag, Berlin, erscheint am 2. Dezember 2006
- Im Frühjahr 2007 wird ebenfalls im Jovis Verlag das Buch „Bauhaus Dessau – Architektur, Gestaltung, Idee“ erscheinen.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten:
Das Jubiläum begeht die Stiftung – wie schon mitgeteilt – mit der zweitägigen Konferenz „Moderner Internationalismus – globale Weltkultur“ am 1./2. Dezember, der Ausstellungseröffnung „Ikone der Moderne“ am 2. Dezember und einem anschließenden Fest. Zu allen Veranstaltungen werden noch weitere – aktualisierte – Informationen versandt.

Termine:
Konferenz: 1./2.12.2006; Beginn: 1.12., 17.00 Uhr, 2.12.2006, 10-17 Uhr
Ausstellungseröffnung: 2.12.2006,18.00 Uhr
Fest: 2.12.2006, ab 19.00 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung wird durch das Land Sachsen-Anhalt und die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt gefördert.
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