Unsere Fundstücke vom Salone del Mobile in Mailand

Der Nachholbedarf war groß, besonders was den sozialen Aspekt betrifft. Schließlich sind früher Designschaffende aus aller Welt für den Salone nach Mailand gereist – und sie tun es wieder. Thematisch standen 2022 nicht nur Neuheiten, sondern auch der Umgang mit dem eigenen Erbe und das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsaspekte im Fokus. Der Salone del Mobile feierte sein 60-jähriges Bestehen mit einer Installation des Architekten Mario Cucinella aus Bologna, die auf einer Fläche von 1.400 m² auf der Messe zu sehen war. In Anbetracht der Ereignisse der letzten Jahre hat der Architekt einen Raum geschaffen, der sich auf soziale Verbindungen und das Teilen konzentriert. 

Leichte und modulare Möbel

Arper präsentiert aktuelle Neuheiten, darunter das modulare Sofa Shaal von Doshi Levien, der Metalltisch Aerii von Peter Kunz, die Beistelltische der Kollektion Ghia von Altherr Désile Park und die Beistelltische Oell von Jean-Marie Massaud. Ein ultraschlanker Tisch ist Aeeri von Peter Kunz für Arper, nur einen Millimeter dick und aus einem einzigen gefalteten Stahlblech gefertigt. Die Platte aus schwarz, weiß oder rot lackiertem Stahl wird mit Metallbeinen kombiniert, die in zwei Höhen erhältlich sind.

OMA für UniFor

UniFor präsentierte Principles, eine neue Kollektion an Büromübeln, die in Zusammenarbeit mit dem internationalen Architekturbüro OMA entwickelt wurden. Unifor und OMA arbeiteten 2018 zunächst für den Axel Springer Campus in Berlin zusammen. Die Stücke wurden überarbeitet und zu einer modularen und anpassbaren Kollektion optimiert. Präsentiert wird Principles übrigens in und vor dem eindrucksvollen Gebäude der Feltrinelli-Stiftung von Herzog & de Meuron.

Buntes Treiben in der Stadt

Ames präsentiert im Garten des neuen Luxus-Hotels Vmaison in der Brera zahlreiche Outdoor-Neuheiten, darunter den Cartagenas Reina Chair von Sebastian Herkner in einer Special Edition mit außergewöhnlichen Farben. Dabei ist der limitierte Sessel vom Gefieder kolumbianischer Kolibris inspiriert. Sebastian Herkner inszeniert gleichzeitig für Thonet ein Karussell in den besonderen historischen Räumlichkeiten des Circolo Filologico. Präsentiert wurden dort Produktneuheiten von Werner Aisslinger, Sebastian Herkner und Marialaura Rossiello-Irvine.

Die Liste der Dinge, die Sebastian Herkner noch nicht entworfen hat, wird immer kürzer. Nun kann der vielbeschäftigte Designer aus Offenbach bei Frankfurt einen weiteren Tätigkeitsbereich abhaken: Für Duravit hat er mit seinem Team die Sanitärkeramikserie Zencha entworfen. Die Kollektion besteht aus Wannen, Waschbecken und Spiegel und beruht auf der Grundform eines Quadrats mit abgerundeten Ecken. Wanne und Waschbecken schließen nach oben mit einem leicht ausgestülpten Rand ab. Fantini präsentierte Neues fürs Bad, darunter neue Armaturen in Kooperation mit Venini sowie Updates der Kollektionen Venezia und Nostromo. Agape präsentiert mehrere Neuheiten und Updates seiner  Badezimmer-Kollektion, unter anderem von Patricia Urquiola, Jean Nouvel, Benedini Associati, Garcia Cumini, Alessandro Andreucci und Marco Carini. Natürliche Materialien und Herstellungsprozesse stehen im Vordergrund.

Licht Neuheiten

Für Artemide, die als einer von wenigen Leuchtenherstellern auf der Messe selbst präsent waren, erweiterten Herzog & de Meuron ihr Unterlinden-Programm. Ebenfalls neu ist der Leuchter El Porís. Ansonsten gab bei Artemide die Bjarke Ingels Group den Ton an. BIG ist mittlerweile so etwas wie der Hausdesigner des italienischen Herstellers. Die Palette der Entwürfe des Teams um BIG-Partner Jakob Lange reicht von der filigranen Leseleuchte Vine Light bis hin zum raumgreifenden Leuchter Line Chandelier. 

© Artemide El Porís

Foscarini präsentiert Nile von Rodolfo Dordoni, die dieses Jahr in die Produktion geht, in einer von Ferruccio Laviani kuratierten Ausstellung. Außerdem: neue Entwürfe von Francesco Meda und Ferruccio Laviani. Das tschechische Atelier Lasvit, das für seine experimentelle Arbeitsweise im Bereich des böhmischen Glases bekannt ist, präsentierte Sanctum, eine Reihe von Installationen, die den Umgang mit mundgeblasenem Kristall und ihre nuancierte Herangehensweise an Beleuchtungsdesign zeigt. Die von Maxim Velčovský, dem künstlerischen Leiter von Lasvit, kuratierte Schau zeigte die neuesten Kreationen – darunter neue Serien von Yabu Pushelberg und David Rockwell.