04.05.2020 Barbara Zettel

Nachhalleffekt: Mitgliederbefragung des BDA zur Corona-Krise

Foto: Alamy Stockfoto

Kurz nachdem viele Büros ihre Arbeit ins Homeoffice verlagerten, begannen sich auch die Abläufe auf den Baustellen zu verlangsamen. Um frühzeitig einsetzende Veränderungen zu erkennen, hat der BDA Ende März etwa 3200 ordentliche Mitglieder im Alter bis 70 Jahren per E-Mail kontaktiert. Die Empfänger wurden gebeten, 9 Fragen aus den Bereichen Baustelle, Logistik, Behörden, Finanzen sowie „Rahmenbedingungen für die Büros“ zu beantworten. Der Rücklauf liegt derzeit bei rund 800 Antworten.
Dabei hat der BDA festgestellt: 80 % der Befragten arbeiten inzwischen von Zu Hause aus. Sie beklagen mangelnde Effizienz, zum Beispiel durch schwache Internetverbindungen und Probleme beim Zugriff auf den Server. Der persönliche Kontakt zwischen Kollegen und die Möglichkeit sich auf kurzem Weg abzusprechen fehlt. Schwierigkeiten in der Kommunikation treten auch mit Bauherren und Behörden auf. Größtenteils erfolgt die Abstimmung über die digitalen Medien oder per Telefon. In manchen Fällen ist aber kein Kontakt mehr möglich. Die mangelnde technische Infrastruktur einiger Ämter scheint der Grund dafür zu sein.

Durch ausbleibende Materiallieferungen und Einreisebeschränkungen für Bauhandwerker aus dem osteuropäischen Ausland verzögert sich auf vielen Baustellen der Ablauf oder steht ganz still. Der damit verbundene Mehraufwand und steigende Kosten können womöglich nicht ausreichend ausgeglichen werden, befürchten die Befragten. Dennoch spürt ein Großteil der Architekten und Architektinnen noch keine finanziellen Auswirkungen.
Wegen der zeitlichen Differenz zwischen Leistungserbringung und Honorierung sind die meisten Büros zurzeit noch ausreichend beschäftigt; wirtschaftliche Auswirkungen werden erst verzögert, in etwa einem halben Jahr zu erkennen sein. Es gilt diesen Nachhalleffekt – wie BDA Präsidentin Susanne Wartzeck dieses Phänomen nennt – im Auge zu behalten und die Politik dafür zu sensibilisieren, dass für die planenden Berufe Hilfen eventuell erst verspätet notwendig werden.

Der BDA unterstützt Architektenkammern und den Bundesverband der Freien Berufe bei ihren Gesprächen mit dem Bundeswirtschaftsministerium. Von der Immobilienwirtschaft, besonders vom öffentlichen Sektor erwartet der Verband eine geordnete Fortführung bestehender Investitionsplanungen.

Auf der Webseite des BDA finden Sie unter www.bda-bund.de/corona-befragung die ausführlichen Ergebnisse der Mitgliederbefragung.

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