Schuldorf
Paul-Winter-Schule in Neuburg von Behnisch und ALN
Paul-Winter-Schule in Neuburg, © David Matthiessen
Mit viel Fingerspitzengefühl haben Behnisch Architekten und ALN Leinhäupl + Neuber ihren Realschul-Neubau in die Felder am Stadtrand von Neuburg an der Donau eingebettet. Die vierzügige Realschule ist auf 720 Schüler ausgelegt und steht am Rande eines Gewerbegebiets unmittelbar außerhalb der alten Stadtbefestigung von Neuburg.
Die vierzügige Realschule ist auf 720 Schüler ausgelegt und steht am Rande eines Gewerbegebiets. © David Matthiessen
Um immerhin 24 m fällt das Baugrundstück von Nordwesten nach Südosten ab – und diese Topografie beeinflusste den Gebäudeentwurf maßgeblich. Den oberen, westlichen Abschluss bilden die Sportplätze und die Zweifeldsporthalle der Schule. Es folgen das Hauptgebäude, dessen Nutzungsbereiche beidseitig an eine in West-Ost-Richtung verlaufende interne Erschließungsstraße angedockt sind, und schließlich, am östlichen Ende des Grundstücks, die Parkplätze.
Raumorganisation
Der Haupteingang führt vom Zufahrtsweg im Süden aus ins Schulhaus; der Pausenhof der Realschule liegt eine Etage höher auf der Nordseite. Mensa, Lehrküche, Musikräume und Fachklassen sind im Eingangsgeschoss untergebracht. Die Kunst- und Werkräume, Verwaltung, Bibliothek und die Schulhäuser der einzelnen Klassenstufen verteilen sich auf die beiden Obergeschosse.
Die zweigeschossige Aula im Eingangsbereich, © David Matthiessen
Als Bindeglied zwischen beiden Ebenen und als kommunikatives Herz der Schule fungiert die zweigeschossige Aula im Eingangsbereich. Sie ist als offene Treppen- und Tribünenanlage mit Sitzmöglichkeiten gestaltet und bietet Raum für Schul- oder Elternversammlungen, Vorträge und Aufführungen.
Aula, © David Matthiessen
Pro Jahrgangsstufe ein eigenes Haus
Innerhalb der einzelnen Schulhäuser gruppieren sich die Klassen- und Gruppenräume jeweils um einen Marktplatz, den die jeweilige Jahrgangsstufe als gemeinsame Aktionsfläche nutzen kann. Der benachbarte Mehrzweckraum lässt sich durch eine mobile Trennwand komplett hierhin öffnen. Nach Süden geneigte Pultdächer, die Fotovoltaikanlagen tragen, versorgen die zentralen Bereiche mit Tageslicht. Innerhalb der Klassenzimmer ermöglichen Lernkojen den Unterricht in Kleingruppen. Drehbare Tafeln, auf beiden Seiten beschreibbar, trennen die Kojen optisch vom Klassenraum ab.
Mensa, © David Matthiessen
Bibliothek, © David Matthiessen
Interior
Holz und Glas bestimmen den Charakter der Fassaden und Innenräume gleichermaßen. In den Innenräumen fungieren die Holzoberflächen gleichzeitig als Akustikabsorber. Die Betondecken hingegen blieben größtenteils unverkleidet, um als thermische Speichermassen nutzbar zu werden. Ein besonderes Augenmerk legte das Planungsteam auf die Frischluftversorgung der Räume. Über dezentrale brüstungsintegrierte Lüftungsgeräte, die zugleich der Beheizung und Kühlung dienen, gelangt die Zuluft ins Gebäudeinnere. Auf diese Weise war es möglich, Technikflächen und Leitungsführungen auf ein Minimum zu reduzieren.
Architektur: Arge Behnisch Architekten l ALN Architekturbüro Leinhäupl + Neuber
Bauherr: Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Standort: Kreuter Weg 10, 86633 Neuburg/Donau (DE)
Tragwerksplanung: Grad Ingenieurplanungen
Landschaftsarchitektur: Hackl & Hofmann Landschaftsarchitekten
HLS-Planung: Pfeil & Koch Ingenieurgesellschaft, HTK Ingenieurbüro Keller
Elektroplanung: Ingenieurbüro Höß
Galerie
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