12.03.2013 Peter Popp

Heitere Atmosphäre: Kindertagesstätte in Südafrika

In einem Township 140 km nordöstlich von Kapstadt steht der Kindergarten »Hamlet Crèche«, das dritte Projekt, das im Rahmen des hochschulinternen Design.Develop.Build-Programms gebaut wurde. Das Raumprogramm haben die Studenten der RWTH Aachen gemeinsam mit Bewohnern der Township entwickelt und das Gebäude in Holzständerbauweise mit einheimischen Helfern errichtet. Architekten: Studenten und Mitarbeiter am Lehrstuhl für Gebäudelehre, RWTH Aachen
Projektleiter: Bernadette Heiermann, Judith Reitz
Tragwerksplaner: Lehrstuhl für Tragkonstruktion, RWTH Aachen, Prof. Martin Trautz, Christoph Koj, Arne Künstler
Standort:
1 Skuinsbaai Ave., ZA–6835 Prince Alfred's Hamlet

Nordfassade. Foto: Iwan Baan

Der Kindergarten bietet 80 Plätze für Kinder im Alter von drei Monaten bis fünf Jahren. Der 35 x 9,5 Meter große rechteckige Grundriss wird von einer hölzernen Dachkonstruk­tion überspannt, die mit ihrer Gliederung in fünf asymmetrische Giebel den Maßstab und Charakter der mit Blech gedeckten Wohnhäuser aufnimmt. Der nachfolgende Film zeigt im Zeitraffer den Aufbau des Kindergartens innerhalb von 60 Tagen:
Zunächst wurde die Bodenplatte aus Stahlbeton gegossen. Zeitgleich wurden Lehmziegel selbst gefertigt und zum Trocknen im Freien ausgelegt.

Fotos: RWTH Aachen

Foto: RWTH Aachen

Die wechselseitig ange­ordnete Faltung auf der Unterseite ist Bestandteil des Tragwerks, einer Sparrenkonstruktion mit Zugband, die element­weise vorgefertigt und anschließend auf die Stützen gesetzt wurde.

Fotos: RWTH Aachen

Fotos: RWTH Aachen

Auf der sonnenabgewandten Südseite und zum Garten sind die Räume unterschiedlich tief gestaffelt unter dem Dach zurückgesetzt, sodass sich eine großzügige Loggia zum Spielen und als Essbereich bietet. Die nach Norden orientierte sonnenseitige Fassade ist als passiver Solarabsorber mit verputzten selbstgefertigten Lehmziegeln ausgefacht. Sie ist in dem Gebäude ohne Heizung die einzige Wärmequelle während der kalten Winter mit Temperaturen bis unter 0°C. Im Süden, Osten und Westen sind zwischen die Holzstützen Ziegel als Speichermasse gestapelt, die außen gedämmt und mit Brettern aus recycelten Obstkisten beplankt sind.

Fotos: RWTH Aachen

Südfassade. Foto: Iwan Baan

Die großzügige Loggia auf der Nordseite bietet Platz zum Spielen und zum gemeinsamen Essen.
Foto: Iwan Baan

Axonometrie. Grafik: RWTH Aachen

Im Norden sind die Wände beidseitig verputzt. Im Süden, Osten und Westen sind die Wände innenseitig mit großformatigen aussteifenden Sperrholzplatten verkleidet. Die bunten, abstrakten Motive sowie die Kunststoffmöbel verstärken die heitere Atmosphäre. Eine ausführliche Print-Dokumentation zum Projekt lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe DETAIL 2013/3 zum Thema »Bauen für Kinder«.

Innenbild vom Gruppenraum: Verwaltung und Sanitärräume sind als eigenes »Haus« durch einen Durchgang von den drei Gruppenräumen und der Küche ­getrennt. Mit einer beweglichen Zwischenwand können zwei der Gruppenräume zu ­einem bisher fehlenden Versammlungsraum für die Dorfgemeinschaft zusammengeschlossen werden. Foto: Iwan Baan

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