Vom Kanalrohr zur Unterkunft
Ferienhausanlage in Portugal von Summary
© Fernando Guerra_FG+SG
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Paradinha ist ein verlassener Weiler im Unesco-Geopark Arouca in Portugal. Die idyllische Lage an einen Hang nahe des Flusses Paiva sowie die traditionelle Schieferbauweise der Häuser haben den Ort zu einem Anziehungspunkt für Touristinnen und Touristen werden lassen. In den sanierten Bauten sind daher inzwischen Herbergen untergebracht. Unweit davon entstand nach einem Entwurf von Summary die Ferienhausanlage 11 Cabins in the Wood, die das Übernachtungsangebot ergänzt.
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Die Anlage entwickelt sich von der höher gelegenen Straße aus hinunter Richtung Fluss. Von oben ist zunächst nur der Parkplatz sichtbar – das Rezeptionsgebäude ist in den Hang gebaut. Die elf Ferienhäuser sprenkeln die Landschaft und warten mit vier unterschiedlichen Größen auf. Je nach Grundrisstyp können in den Bauten zwei bis sechs Personen unterkommen. Zum Fluss hin kragen die Bauten mit ihren Loggien leicht über die Stufen im Gelände aus. Ein vorgeblendetes Holzgitter schützt vor der Sonne und bewahrt die Gäste vor zu viel Einblick.
Variation der Modulbauweise
Verwirklicht wurden die Ferienhäuser mithilfe von vorgefertigten Raumelementen. Grundlage war die Modulbauweise Gomos, die Summary in Zusammenarbeit mit einem Fertigteilunternehmen entwickelt hat. Inspiriert ist das System von Stahlbetonrohren, wie sie etwa im Kanalbau eingesetzt werden.
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Zum ersten Mal zu sehen war Gomos auf der Architekturbiennale 2016 in Venedig. Inzwischen kam das System bei verschiedenen Wohn- und Gewerbebauten zum Einsatz, unter anderem bei einer Wohnanlage in Vale de Cambra, die in Detail 6.2022 vorgestellt wurde.
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Bei den bisher verwirklichten Bauten ließ das Planungsteam kerngedämmte Module mit Rohrquerschnitten in Trapezform verwenden, die sich über Nut- und Feder-Fugen ineinanderstecken und dauerelastisch verbinden lassen. In Paradinha hingegen teilte man das röhrenförmige Raumelement bei der Produktion in eine untere und eine obere Hälfte und ließ es erst auf der Baustelle zusammensetzen. Dadurch konnten Einheiten mit größeren Abmessungen entstehen und Schwierigkeiten bei Transport und Montage umgegangen werden.
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Neu sind zudem die vertikal ausgerichteten Einheiten, die wie kleine Türme erscheinen und im Inneren mit einer Galerie aufwarten. Die technischen Installationen wurden in den Modulen mit Bad oder Küche integriert. Von dort aus ließen sich die Leitungen jeweils in der gesamten Ferienhauseinheit verlegen.
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Dass den Häusern ein modulares System zugrunde liegt, lässt sich allenfalls auf den zweiten Blick vermuten: Durch die verschiedenen Volumen und Grundrisstypen sowie die Variation der Pultdächer erscheint die in die Landschaft eingebettete Anlage abwechslungsreich gestaltet.
Architektur: Summary
Bauherr: Syntony Hotels - Paradinha Village
Standort: Aldeia da Paradinha, Alvarenga / Arouca (PT)
Tragwerksplanung: FTS Technical Solutions
Fertigteilunternehmen: Farcimar
TGA-Planung: ARproj
Galerie
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