2. Internationales Symposium für der Anwendung von ArchitekturGlas ISAAG

Am 30. und 31. Oktober 2006 fand das Internationale Symposium für die Anwendung von ArchitekturGlas (ISAAG) an der Universität der Bundeswehr in München statt.
Wie schön Glas aussieht, wenn es zerbricht – auch das haben Wissenschaftler in Ihren Vorträgen demonstriert. Vor allem aber ging es den Teilnehmern des zweiten ISAAG darum, sich über die – möglichst bruchlose – Anwendung von Architekturglas auszutauschen.
Zur zweitägigen Veranstaltung im Casino der Universität hatten sich rund 70 Architekten, Bauingenieure und Planer aus 14 Nationen versammelt. Etwa 30 Vorträge informierten über verschiedenste Aspekte des Bauens mit Glas. Dabei ging es sowohl um übergeordnete Fragestellungen als auch um ganz konkrete Projekte. So stellte etwa Dr.-Ing. Frank Wellershoff die Marktkirche in Essen vor, die mit einem zentralen Glaswürfel versehen wird. Er erklärte aus Sicht des Bauingenieurs, wie die Stabilität der verwendeten Glasplatten berechnet werden kann. Der Architekt Burkhard Pahl berichtete über die Neugestaltung des Stadtbahn-Bahnhofs Rathaus-Süd in Bochum, die er mit seinem Büro realisiert hat. Mit Hilfe von Glaskonstruktionen erleuchtet heute Tageslicht die sonst dunklen Schächte. In weiteren Vorträgen berichteten Wissenschaftler der Universität der Bundeswehr München über das Verhalten von Glas bei Brand und Erschütterung – ein „Boom-Thema“ in Zeiten erhöhter Terrorgefahr. Den Austausch zwischen Wissenschaftlern, Vertretern aus der Industrie, Bauingenieuren und Architekten zu fördern, sieht Veranstalter Prof. Geralt Siebert, Professor für Baukonstruktion und Bauphysik an der Universität der Bundeswehr München, als eine der Hauptaufgaben des ISAAG an: "Man entwickelt mehr Verständnis füreinander und kann bei Ausführungen besser zusammenarbeiten." Auch in diesem Jahr beschränkte sich dieser Austausch nicht auf Vorträge und Diskussionen, sondern beinhaltete viel Praxis. Die Teilnehmer erhielten eine Führung durch das Labor des Instituts für Konstruktiven Ingenieurbau. Ihnen wurden u.a. neue Methoden zur Dehnungsmessung von Oberflächen demonstriert. Zwei Anwendungsbeispiele zum Thema „Bauen mit Glas“ wurden dann noch live besichtigt. Die Teilnehmer besuchten gemeinsam mit am Bau beteiligten Fachleuten den Laimer Würfel, ein innovatives Bürogebäude im Münchner Westen, sowie die neuen U-Bahnhöfe in Garching. Die Exkursionen und der hohe Praxisbezug kamen gut an, stellten Prof. Siebert und seine Mitarbeiter bei der Auswertung der Fragebögen der Teilnehmer fest. Aufgrund der positiven Resonanz ist sich Prof. Siebert sicher, dass er auch 2008 wieder ein Symposium zur Anwendung von Architekturglas an der Universität ausrichten wird.
Quelle: isaag.com