Baukonjunktur aus der Talsohle - Konsolidierung auch für 2007 erwartet

„Im Ergebnis werden wir für das Jahr 2006 im Bauhauptgewerbe einen Umsatz von gut 75 Mrd. Euro mit annähernd 700.000 Beschäftigten erzielen.
Das ist 1,4 Prozent mehr Umsatz als im vergangenen Jahr. Die deutsche Bauwirtschaft hat damit nach elf langen Jahren die Talsohle hinter sich gelassen. Auch für das Jahr 2007 gehen wir von einem Umsatzplus von 1,1 % aus.“ Dies erklärte der neu gewählte Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr. Hans-Hartwig Loewenstein, auf der Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Baugewerbetages 2006 am 26. Oktober 2006 in Berlin.
Loewenstein geht im Wohnungsbau von einem Umsatz von 24,65 Mrd. Euro, und damit von einem Plus von 0,8 % aus. Der Wirtschaftsbau wird, so der ZDB-Präsident, mit 3,7 % deutlich zulegen und 27,8 Mrd. Umsatz bringen. Für den öffentlichen Bau erwartet er 22,9 Mrd. Euro, und damit ein Minus von 0,4 %.
Die gesamtwirtschaftlichen Bauinvestitionen sind im ersten Halbjahr 2006 um nominal 2,4 % auf 97,6 Mrd. Euro gestiegen, real waren das 1,1 %. Die Investitionen im gewerblichen Bau erreichten ein Volumen von 29,5 Mrd. Euro, d. h. sie legten nominal um 3,6 % zu. Auch im Wohnungsbau wurde mit 56,7 Mrd. Euro ein im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 % größeres Volumen erzielt. Dagegen fielen die öffentlichen Bauinvestitionen mit 11,4 Mrd. Euro um 0,6 % hinter die Vorjahresgröße zurück.
Loewenstein bezeichnete auch die Entwicklung der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe als erfreulich. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegt das neue Auftragsvolumen bis einschließlich August mit 30,7 Mrd. Euro um 2,14 Mrd. höher als vor einem Jahr (= + 7,4 % nominal, + 5,6 % real). Beachtenswert ist für ihn dabei jedoch die regionale Verteilung: Drei Viertel des Zuwachses entfallen auf nur fünf Länder.
Auch in den einzelnen Bausparten stiegen die Auftragseingänge in unterschiedlichem Ausmaß: Den stärksten Zuwachs verzeichnet der Wirtschaftsbau mit 10,8 %, gefolgt vom Wohnungsbau mit 6,4 % und dem Öffentlichen Bau mit 4,8 %.
Auch der Beschäftigungsabbau flacht ab: Die Zahl der Beschäftigten war im August 2006 mit 718.426 Personen um rund 21.000 Beschäftigte niedriger als vor einem Jahr. „Diese Entwicklung spricht auch dafür, dass die Bauunternehmen ihren Kapazitätsabbau weitgehend vollzogen haben.“ So der neue ZDB-Präsident.
„Für das Jahr 2007 gehen wir von einer weiteren Konsolidierung der Baukonjunktur aus. Wir halten eine weitere Steigerung des Umsatzes um 1,1 % auf dann 76,2 Mrd. Euro für denkbar. Verbunden damit ist dann auch eine Stabilisierung der Beschäftigtenzahl bei rund 695.000 Personen. Auf die einzelnen Bausparten bezogen heißt das: Der baugewerbliche Umsatz wird im Wohnungsbau um 0,2 % auf 24,7 Mrd. Euro, im Wirtschaftsbau um 2,2 % auf 28,4 Mrd. Euro und im öffentlichen Bau um 0,9 % auf 23,1 Mrd. Euro ansteigen.“ erklärte Loewenstein.
Quelle: ibau Wirtschaftsnachrichten online